.:. Kindheit
Charlotte wurde im Jahre 1982 als jüngstes von zwei Kindern der Familie Swan geboren. Die Familien ihrer Eltern Magnus und Ivera, beiden mit magischen Vorfahren, lebten schon seit Generationen in Bellemere und dies schien auch für sie und ihren Bruder so vorgesehen zu sein. Gemeinsam führten sie ein einfaches, aber gutes Leben. Charlys Vater betrieb einen kleinen, familiengeführten Eisenwarenladen in der Innenstadt, während ihre ihre Mutter als Köchin im örtlichen Pub arbeitete.

Charlys Bruder Jonathan gehörte zu der lebhaften Sorte und spielten oft am Fluss, was Charlys Mutter wiederum ebenso gerne verbot. Nachdem er begann zur Schule zu gehen, nahm Ivera ihre Tochter regelmäßig mit in dem Pub, damit sie nicht allein zuhause blieb.
George Palvin, ein alter Mann, der regelmäßig den Pub besuchte und Stammgast ihrer Mutter war, hatte die kleine Charlotte ins Herz geschlossen. Charly hatte nicht viel über ihn gewusst: Nur, dass er allein kam und jeden Tag um dieselbe Zeit zum Frühstück Bacon & Eggs bestellt hatte. Allen war bekannt, dass er nicht mehr viel sehen konnte, nur Charlotte hatte immer gedacht, dass er nur eine dunkle Brille trug, weil er sich nach Sonne sehnte. Charly hatte sich recht früh für das alte Kastenklavier des Pubs interessiert. Während die anderen Gäste sich recht schnell genervt von ihrem
Geklimmpere gefühlt hatten, hatte sich George Palvin nach dem Verspeißen seines Frühstücks mit ihr regelmäßig an das Klavier gesetzt und gespielt. Erst hatte Charlotte mit offenem Mund staunend daneben gesessen. Dann jedoch hatte sie sich von George das Klavierspielen beibringen lassen.

.:.Schulzeit
Charlotte war im Gegensatz zu Jonathan nicht magisch begabt. Schon im jungen Alter war sie daher immer unglaublich beeindruckt gewesen von dem, was ihr Bruder und ihr Bruder in spe Ralph ihr erzählten und manchmal auch zeigten. Dass sie eine normale Schule besuchen musste, obwohl sie wusste, dass es mehr gab als alle anderen zu sehen vermochten, setzt ihr sehr zu und brachte ihr lange Zeit den Ruf als Träumerin ein. Da für Charly aber recht früh feststand, dass sie irgendwann ihre eigene Magie finden würde, die Musik, arbeitete sie darauf hin. Vor allem im Pub ihrer Mutter spielt sie des Öfteren immer wieder die Lieblingslieder der Anwesenden.

.:. Erwachsenenalter
Nach ihrem Schulabschluss ging Charlotte erst nach New Orleans und danach nach New York und begann Klavier und Gesang zu studieren. Einige Semester danach erhielt sie ein Stipendium für einige Gastsemester an der Royal Academy of Music in London. Dank der Chancen, die eine Elitemusikhochschule mit sich brachte, gelang ihr zunächst der kleine und später auch der große Einstieg in das klassische Konzertbusiness. Charlotte konzentrierte sich vor allem auf Solo-Engagements, arbeitete bei CD-Produktionen mit und suchte Herausforderungen in neuen Konzertformaten und kleineren Programmen. Recht schnell bildete sich ein Netzwerk aus Schauspielern, Tänzern, Sprechern und Musikern, wodurch Charlotte sehr viel unterwegs war.

Während dieser Zeit riss der Kontakt zu Jonathan und Raphael nie vollständig ab. Während sie als junges Mädchen immer noch sehr fasziniert von Ralph und seinen Fähigkeiten gewesen war, lernte sie ihn mit der Zeit besser kennen, teilte seine Ansichten und hing voller Begeisterung an seinen Lippen, wenn er von seinem Leben als Hexer berichtete. Nachdem Charlotte Bellemere verlassen hatte, und auch kaum gedachte, regelmäßig zurückzukehren, hielt sie Briefkontakt zu Ralph. Trotz romantischer Gefühle, die sie trotz des Altersunterschieds seit ihrem Jugendalter für ihn empfand, war sie sich doch immer im Klaren gewesen, dass sie nicht gut genug für ihn war oder je für ihn sein würde. So suchte sie Erfüllung in ihrer eigenen Magie, mit der sie Nacht für Nacht Menschen in ihren Bann zog. Ab und an kam es dennoch zu dem ein oder anderen Treffen zwischen den beiden – und jeder Abend mit Ralph ließ sie wieder und wieder mit einem angebrochenen Herzen, wilden Schmetterlingen im Bauch und einer weiteren bittersüßen Erinnerung zurück.

Der Wunsch einer eigenen Familie blieb dabei auf der Strecke, sollte es doch nie jemand anderen geben. Die Beziehungen, die sie jedoch pflegte, waren die zu ihrer Familie, sodass sie auch heute noch von einem guten Verhältnis zu ihren Neffen und Nichten sprechen kann. So übernahm sie unter anderem die Patenschaft für eines von Jonathans Kindern und reiste jedes Jahr zu Weihnachten nach Bellemere... und zweimal zu einer Beerdigung - die Beerdigung ihrer Eltern vor fünf Jahren.